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Dienstag, 2024-07-16

Passiv- und Niedrigenergiehaus

Fast ein Drittel des österreichischen Gesamtenergieverbrauchs wird für Raumheizung verwendet. Durch den schlecht gedämmten Gebäudedurchschnitt hat dieser Sektor sehr großes Einsparungspotential. Ein Gebäude verliert den Großteil der Wärme über Transmission durch die Gebäudehülle. Diese Wärmeverluste können durch Dämmung stark reduziert werden. Niedrigenergie und Passivhäuser zeichnen sich durch eine sehr gut gedämmte Gebäudehülle aus, welche den Heizenergiebedarf des Gebäudes stark reduziert. Bei Außenwänden sind Dämmstärken von über 20cm (PH über 30cm) zunehmend üblich. Decken werden noch besser gedämmt, da der Wärmeverlust nach oben größer ist und somit hier noch dicker gedämmt werden muss. Auch bei den Fenstern gilt es auf die isolierenden Eigenschaften zu achten. Maßeinheit für die Wärmeleitfähigkeit eines Bauteiles ist der U-Wert. Desto kleiner der ist, desto besser isoliert der Bauteil. Bei Passivhäusern bewegt sich der U-Wert in Bereichen von ca. 0,12 W/m²K für Wände und ca. 0,7 W/m²K für Fenster.

Neben den Transmissionsverlusten machen die Lüftungswärmeverluste ebenfalls einen bedeutenden Anteil an den Wärmeverlusten aus. Deshalb kann man zum Beispiel nur mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung überhaupt Passivhausstandard (Energiekennzahl EKZ < 15 kWh/m²a) erreichen. Die Wohnraumlüftungsanlage entzieht der Abluft Wärme und überträgt diese auf die Zuluft. Für den sehr hohen energetischen Standard eines Passivhauses muss aber auch auf andere bautechnische Details, wie die Luftdichtheit und Wärmebrückenfreiheit, besonders geachtet werden. Ein großer Unterschied zwischen Niedrigstenergie und Passivhaus ist neben der geringeren EKZ und der nicht nur optionalen, sondern unbedingt erforderlichen Lüftungsanlage auch noch die Tatsache, dass bei einem Passivhaus das konventionelle Heizungssystem entfallen kann. Durch den enorm niedrigen Verbrauch ist es möglich das ganze Haus nur über die erwärmte Zuluft zu beheizen.

Die Dämmstärken der Gebäude sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Wer jetzt mit zu geringer Dämmung baut wird in fünf Jahren ein überholtes Gebäude besitzen. Die Zukunft gehört dem Niedrigstenergie- und dem Passivhaus.

Downloads passend zu diesem Thema:

Das Passivhaus

Sanierungsleitfaden für Einfamilienhaussiedlungen der Zwischen- und Nachkriegszeit